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K20 WN Spagat

Simone Knapp – »Marikana und die Folgen - über Konzernmacht und Menschenrechte: zum Beispiel BASF«

Kurze Straße 20, Waiblingen

Ein Vortrag von Simone Knapp, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA), über Lieferkettenverantwortung zwischen noblem Anspruch und schnöder Wirklichkeit.

Es endet in der Produktion von Fahrzeugkatalysatoren in deutschen, US- amerikanischen oder japanischen Fabrikanlagen und es beginnt in südafrikanischen Minen: Im „Platingürtel“, nördlich von Johannesburg, lagern etwa 80 Prozent des weltweiten Platin-Vorkommens. Platin ist heute das wertvollste Edelmetall der Welt und Deutschland ist nach den USA dessen zweitgrößter Importeur.

Die MinenarbeiterInnen, die diesen Rohstoff abbauen, leben oft unter sehr schlechten Bedingungen in informellen Siedlungen in der Nähe der Mine, ohne fließendes Wasser und ohne Elektrizität. Im Jahr 2012 streikten etwa 3.000 Bergleute für höhere Löhne und bessere Lebensbedingungen. 34 Minenarbeiter wurden dabei von der südafrikanischen Polizei erschossen. Die staatliche Untersuchungskommission gab dem Minenbetreiber, dem britischen Unternehmen Lonmin, Mitschuld an dem Massaker. Einer der Hauptkunden Lonmins ist die BASF, der weltgrößte Chemiekonzern und Hersteller von Fahrzeugkatalysatoren. Das Unternehmen behauptet seiner Verantwortung in der Lieferkettenprüfung gerecht zu sein. Zu einer ersten Stellungnahme von BASF zu dem Massaker und den menschen-unwürdigen Lebensbedingungen der Menschen in Marikana kam es erst auf Drängen von Bischof Seoka, einer der Repräsentanten der MinenarbeiterInnen von Marikana, bei der Hauptversammlung von BASF 2015. Aus der Distanz sei es schwierig zu urteilen, hieß es damals. Folgen nun, nachdem der staatliche Untersuchungsbericht veröffentlicht ist, konkrete Taten?

Simone Knapp wird uns an diesem Abend über den aktuellen Stand informieren. Als Koordinatorin der KASA hat sie die Delegationen aus Südafrika zu den Hauptversammlungen der BASF seit 2016 begleitet.

Die Veranstaltung findet in den Räumen von K20 WN Spagat, Kurze Straße 20, 71332 Waiblingen, statt. Eintritt: 5 Euro.

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